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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 = Oberstufe - S. 111

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Italien. 111 Europas geschieden. Die Küste ist am meisten im W. gegliedert. Hier der Golf von Genua und weiter s. die bogigen Buchten von Ga'eta, Neapel und Salerno. Die Südküste weist den Golf von Tarent auf. Welche Halbinseln schließen ihn ein?^ Die Ostküste ist hafenarm und im N. eine vollständige Flachküste. _____ Eine eigenartige Erscheinung dieser Küste sind die Lidi (Einzahl Lidö), schmale, langgestreckte Ney- rungen, die sich parallel der Küste hinziehen. (S. 27!) Hinter den Lidi liegen Sümpse und flaches Wasser, die Lagunen. Die Lidi vergrößern sich und werden zu- letzt landfest. Die Küste rückt infolge der Anschwemmungen des Po immer weiter meerwärts, und Städte, die einst am Meer lagen, wie Adria und Ravenna, befinden sich jetzt mehrere Stunden vom Meer entfernt. Der Bodengestaltung nach umfaßt Italien zwei von einander ganz verschiedene Gebiete' die festländische P o e b e n e mit dem inneren Alpenrande und die eigentliche, vom Apennin durch- zogeue Halbinsel. Das Tiefland des Pv, auch Lombardisches Tief- land genannt, wird von drei Seiten von Gebirgen begrenzt. Wie heißen sie? Die an das Tiefland anstoßenden Teile der Zu den bedeutendsten Erhebungen 1:450 000. Lidiküste bei Venedig. Alpen gehören fast durchweg zu Italien, der italitnischcn Wcstalpen gehören der Monte Biso (3840 m), mit dem Quell- gebiet des Po, der Mont Cennistunnel in mehr als Brockenhöhe und der Kleine St. Bernhard, über dessen Paß einer der ältesten Wege von Frankreich nach Italien führt. Die n. Alpenzüge öffnen sich in großen, seen- reichen Tälern zur Ebene. Der s. Kalkalpenzone gehören in Italien die Alpen ö. vom Comosee bis zur Ostgrenze an. Das Potiefland war in früheren Zeiten der Erdgeschichte ein Meerbusen der Adria, den besonders die wasserreichen, reißenden Alpenflüsse mit dem Po zuschwemmten. Die meisten durchströmen jetzt vor ihrem Eintritt in die Ebene herrlich am Fuß der Alpen gelegene Seen," so der Tessin den reizend gelegenen Langen See (Lago Maggiore) und die Adda (von?) den drei- zipfligen Comersee. Der Mincio (mintscho) ist der Abfluß des größten der italienischen Seen, des Gardasees. Das Mündungsgebiet des Po ist ein Delta, das sich immer mehr ins Meer hinausschiebt. Äls Zufluß zu diesem Deltagebiet ist auch die Etsch (von?) aufzufassen. Zu den vielen natürlichen Wasseradern kommen zahlreiche Kanüle. — Das Klima der Ebene ist überwiegend Landklima, weil das Land von Randgebirgen umgeben ist (vergl. 32), mit großem Gegensatz der Jahreszeiten. Der Winterfrost hindert hier noch das Gedeihen der Südfrüchte, die nur an besonders geschützten Stellen, z. B. in den sonnigen Alpentälern, ausdauern. Die außerordentliche Fruchtbarkeit der Ebene (Sommerregen) ermöglicht reiche Getreideernten (namentlich Weizen und Mais), lohnende Baumkultur (Oliven, Maulbeer- bäume, Wein) und Seidenraupenzucht, so daß die ganze Ebene einem

2. Teil 2 = Oberstufe - S. 113

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Italien. 113 Der G etreid ebau blüht besonders in der Poebene. Der Bauer und der kleine Landmann sind indes immer mehr vor dem Großgrundbesitzer zurückgewichen, ähnlich wie in England und Irland. Daher herrscht großer Reichtum des Gutsbesitzers neben Bettelarmut des Bauern inmitten einer blühenden Kulturlandschaft. Ahnlich ists auch in anderen italienischen Land- schasten, daher starke Auswanderung. Italien ist vor allen Ländern Europas das Land der Südfrüchte und der Ölerzeugung. Seidenbau blüht besonders in der Lombardei. Italien liefert in Europa die meiste Rohseide (*/? aller Rohseide) und wird nur von China und Japan übertroffen. Die jährliche Weinernte kommt derfranzösischen gleich. Der Armut an Mineralien, namentlich an Kohlen, läßt das Großgewerbe nicht recht zur Entwicklung kommen. Außer Seidenindustrie wäre noch die Verfertigung von Tonwaren (Majolika), Glaswaren und Strohhüten zu nennen. Italien ist der Hauptsitz der mittelmeerischen Korallenfischerei und Korallenbearbeitung. Auch die Fischerei ist bedeutend. Der Handel beginnt sich seit Eröffnung des Sueskanals und der Tunnelbahnen wieder zu heben. Der Außenhandel beträgt indessen nur 1/4c von dem des Deutschen Reiches und wird von dem Belgiens und der Niederlande weit übertroffen. Mit dem Deutschen Reiche tauscht Italien 1/7 seines Außenhandels aus; der deutsche Handel steht an 1. Stelle. (Italien schickt ein: Seide 2/s und Südfrüchte x/5.). Italiens Lage zu den Hauptstraßen des Weltverkehrs hat stark gewechselt. 1. Zur Römerzeit lag es in der Mitte der bekannten Erde. — 2. Infolge der Kreuzzüge blühte der Orienthandel empor, ebenso die Handelsrepubliken, der Wohlstand, Kunst und Wissenschaft. — 3. Infolge der Entdeckung Amerikas und des Seewegs nach Ostindien wurde der Verkehr Europas durch die atlantische Seite vermittelt. Italien trat in den Hintergrund. — 4. Seit Eröffnung des Sueskanals erneutes Aufblühen des Handels (Genua, Neapel.) 3. Ortskunde. a) In Oberitalien: # Turin, eine der schönsten Städte Italiens, am Po und an der Bahn, die sich an den Mont Cenis-Tunnel schließt. Genua in schöner Lage, Italiens erste Seehandelsstadt. G Mailand, Hst. der Lombardei, größte und reichste Stadt Norditaliens, Knotenpunkt des oberitalienischen Bahnnetzes, Hauptort für Seidenindustrie, der berühmte Marmordom. — Verona, Festung an?. >z: Venedig auf Inseln in den Lagunen des Adriameeres gelegen, ehemals die reichste und mächtigste Handels- republik Europas, reich an Kirchen (Markuskirche am Markusplatz) und Pa- lasten (Dogenpalast). — In der Provinz Emilia: * Bologna, am Kreuzungs- punkt der Straße Venedig—florenz und der via Aemilia. d) In Mittelitalien. # Florenz am?, eine der schönsten Städte Europas, berühmt durch großartige Kunstsammlungen; Industriestadt. — Pisa, im Mittelalter seemächtige, volkreiche Handelsstadt in der Nähe der Arnomündung; heute eine stille Landstadt. -Zi Livorno, Hasen von Toscana. — Anco na, Hafenstadt an der Ostküste. — G Rom, Hst. des Königreichs und Sitz des Papstes*), zu beiden Seiten der Tiber gelegen, im Altertum Hst. des Weltreichs, im Mittelalter Hst. der Christenheit des ganzen Abendlandes, reich an alten Kunstschätzen und Baudenkmälern (Forum, Engelsburg, Kata- komben). Die Peterskirche ist die größte christliche Kirche. *) Der souveräne Besitz des Papstes besteht aus dem Vatikan, dem Lateran und einem Lustschloß in den Albaner Bergen. Tromnau-Schlottmann, Schulerdkunde Ii. 8

3. Teil 2 = Oberstufe - S. 110

1908 - Halle a. S. : Schroedel
110 Europa. Doch ist die Schafzucht sehr zurückgegangen. — Der Bergbau, trotz des Reichtums der Halbinsel an Mineralien vernachlässigt, hat sich neuerdings gehoben und liefert namentlich Ausbeute an Eisen, Kupfer Silber, Blei und Quecksilber (Almaden). — Industrie und Handel sind für den Welt- markt und Welthandel wenig von Bedeutung. Im Baskenlande wird Eisen- industrie, in den ö. Küstenländern Baumwollindustrie betrieben. Ein nennens- werter Erwerbszweig ist ferner das Korkschneiden. — Ehedem waren Spanien und Portugal die ersten Seemächte der Erde. Aus jener Zeit stammen auch die Reste ihrer überseeischen Besitzungen. Der deutsch-spanische Handel beträgt 1/i2 des spanischen Außenhandels und steht an 3. Stelle (Spanien führt aus: Erze 2/3, Wein und Süd- früchte.). 3. Staatliche Einteilung und Ortskunde. a) Königreich Spanien (497000 qkm, 18 Mill. E., 37 auf 1 qkm). D Madrid, Hst. des Königreichs, auf dem Hochlande an einem Zuflüsse des Tajo in reizloser, einförmiger Umgebung, in bezug auf Handel und Verkehr und geistiges Leben der Mittelpunkt der Monarchie. N. am Gebirgsabhang das Klosterschloß Escorial, s. im Tajotal die freundliche Sommerresidenz Aranjuez (aranchhucß). — Toledo, auf einem Felsenvorsprung über dem tiefen Tajotal, alte Hst. Kastiliens. — »Zaragoza (ßaragößa), Hst. von Aragonien, am?, zur Zeit des „Cid" heiß umkämpft. — ^Barcelona, Hst. der bedeutsamen, tätigen Katalonen, mit Kohlenlager, daher erste In- dustriestadt (Baumwollenwaren) und erster Seehandelsplatz Spaniens. — * Valencia, Hauptsitz jder spanischen Seidenindustrie. — » Malaga, mit berühmten Weinhandel. — Granada, auf der gleichnamigen Hochebene inmitten von Fruchtgärten gelegen, überragt von der auf hohem Felsen ge- legenen Alhambra, einem großartigen, zum Teil verfallenen Palast der Maurenkönige. — Cordoba (kördowa), am?, im Mittelalter die volkreichste Stadt der Halbinsel und berühmte Kalifenstadt. — » Sevilla (ßewilja), sm?. Der Guadalquivir bleibt bis hierhin für kleine Seeschiffe fahrbar. Ausfuhrhafen für Andalusien. Jerez chereß) liefert in weinreicher Gegend Sherrywein. — Cadiz (kadiß), Hauptkriegshafen und Ausgangspunkt der Dampferlinien nach Amerika, eine der ältesten Städte (3000 Jahr) Europas. — Im Mittelmeer die Inselgruppe der Balearen. Die Felsenfestung Gibraltar, d. i. Fels des Tarik, eines arabischen Feld- Herrn, gehört den Engländern. Andorra, Hirten- und Bauernfreistaat in den Pyrenäen, steht unter französischem und spanischem Schutz. Die auswärtigen Besitzungen sind kärgliche Reste des ehemaligen ausgedehnten Kolonialbesitzes. (S. 64.) b) Königreich Portugal. (93 000 qkm, 5 Mill. E., 59 auf 1 qkm, mit Kolonien über 2 Mill. qkm, 13 Mill. E.) — * Lissabon, Hst. des Königreichs in herrlicher Lage an der seenartigen Verbreiterung der Tajomündung. Erster Seehandelsplatz Portugals. — »Porto, früher Portus Cale, daher der Name Portugal, wichtige Seehandelsstadt; Weinausfuhr. Auswärtige Besitzungen: S. 61, 64, 67. 2. Italien. (287 000 qkm, 34 Mill. E., 118 auf 1 qkm.) 1. Das Land. Italien erstreckt sich lang und schmal ins Mittelmeer und wird im N. durch den mächtigen Gebirgswall der Alpen vom Rumpfe

4. Teil 2 = Oberstufe - S. 112

1908 - Halle a. S. : Schroedel
112 Europa. wohlgepflegten Garten gleicht. Sie ist darum sehr dicht bevölkert und reich an größeren Städten. Die Halbinsel wird vom Apennin, einem jungen Faltengebirge, durch zogen. Der Apennin erreicht in dem milden, öden, verkarsteten, mit Schutt Halden bedeckten Kalkhochlande der Abruzzen seine höchsten Erhebungen. Hier der Gran Sasso, d. i. großer Felsen, 2920 m. Das ganze Gebirge ist sehr wasserarm. Im n. Teil vorzüglicher Marmor (Carrara). — Die Ostseite der Halbinsel hat einen schmalen Küstensaum. Die Westseite ist die begünstig tere mit den bedeutendsten Flüssen, Arno, Tiber und Volturno; sie hat talreiche Uferlandschaften und Küstenebenen, ist buchten- und hafenreich und von Küsteninseln begleitet, z. B. Elba, Capri. Um den Arno breitet sich das fruchtbare toskanische Tiefland aus, das im 8. von der Arnomündung indes die fieberhauchenden Maremmen (Sumpfniederungen) aufweist. Um die Tiber die wellige baumlofe römische Campagna (kampänja)*). Sie ist wenig fruchtbar und geht im 8. in die von Fieberdunst überlagerten pontinischen Sümpfe über. Das fchönste Gebiet ist die Campanische Tiefebene, „die glückliche", um den Volturno. Hier erhebt sich in der Nähe von Neapel der Vesuv in mehr als Brockenhöhe. Die Apulische Ebene ist wasserarm und steppenartiges Weideland. Die Halbinsel hat Mittelmeerklima, milde Winter mit sehr seltenem Schneefall und sonnige, regenlosen Sommer. Regen fällt im Herbst und Winter. Ein ungewöhnlich warmer, südlicher Wind ist der Scirocco. Die vor Nordwinden geschützte Riviera (= Gestade), am Golf von Genua, ist durch ihren milden, sonnigen Winter berühmt und wird von vielen Brust- kranken aufgesucht. Das Klima der Halbinsel ist dem Gedeihen der Süd- fruchte (Apfelsinen, Citronen, Feigen :c.) zuträglich. Die Mittelmeergewächse (Cypresse, Pinie, Myrte, Lorbeer, Agave und Kaktus) haben ihre Vegetations- zeit im Winter. Die Inseln. Die bedeutendste ist Sizilien, ein wellenförmiges Tafellands das im N. in regelrechte Gebirgszüge übergeht, die eine Fortsetzung des Apennins bilden. Im Ü. der Ätna, ein Vulkan mit vielen Kratern, 3^80 m hoch. — Vor der Nordküste Siziliens die Liparischen Inseln, ebenfalls vulkanischer Natur mit dem ununterbrochen tätigen Vulkan Strom doli. Zu Italien gehört serner die gebirgige Insel Sardinien. Korsika ist sranzössisch, die Maltagruppe englisch. Wie fast ganz Südeuropa ist auch Italien größtenteils junges Land, der Apennin faltete sich zuletzt in der Tertiärzeit. Als Folgeerscheinungen daher noch jetzt vulkanische Ausbrüche, Erdbeben. (Vergl. S. 25.) 2. Tie Bewohner sind ein romanisches Volk mit einheitlichem Gepräge. Nichtitaliener gibt es sehr wenige im Lande. „Der Italiener ist leichter, munterer, erregbarer als der gravitätische Spanier, phantasiereicher und kunstsinniger als der nüchterne Franzose; der Norditaliener erregt durch seine Arbeitstätigkeit und Genügsamkeit häufig Bewunderung." In Rom wohnt das Oberhaupt der römisch-katholischen Christenheit. Die Volksbildung des katholischen Landes steht auf niedriger Stufe. — Im Altertum war Italien der Kern des großen Römischen Reiches, das alle Mittelmeerländer und weite Hinterländer umfaßte. Im Mittelalter blühten besonders Kunst und Wissenschaft in Italien. Noch heute werden die Meisterwerke der be- rühmten italienischen Maler bewundert. Die Ha uptnahrungsguelle der Bevölkerung ist die Land- Wirtschaft. *) = das Feld, vergl. Eampanien, Champagne!

5. Teil 2 = Oberstufe - S. 114

1908 - Halle a. S. : Schroedel
114 Europa. c) In Unteritalien. D Neapel, d. i. Neustadt, größte Stadt Italiens; sehr schön am Golf inmitten der Fruchtgefilde Campaniens gelegen: „Sieh Neapel und stirb!" Zweiter Handelsplatz Italiens. Zu den'sehens- Neapel mit Umgebung. 1:900000 wertesten Punkten der Umgegend gehören: der Vesuv, das teilweise wieder bloßgelegte Pompeji und Capri mit der Blauen Grotte. — Brindisi, aufblühende Hafenstadt an der Südküste; von hier aus Dampferverbindung durch den Sueskanal nach 8.- und 0. Asien (siehe hinten C, Iii, b Abschnitt 2). d) Auf den Inseln: ^Palermo, erste Seestadt und Hst. Siziliens. — Messina. — H Catania, am Südfuße des Ätna in fruchtbarer Gegend. Seidenindustrie. — Syrakus, einst die glänzendste und volkreichste der griechischen Kolonien, wohl l Mill. E., jetzt ein kleiner heruntergekommener Ort. e) Republik San Marino, am Nordabhange des mittleren Apennin. Auswärtige Besitzungen: S. 64. Das (romanische) Mittelmeer trennt Europa von Afrika, wie das amerikanische Nord- und Südamerika, das australasiatische Australien von Asien scheidet. Die n. Seile ist so sehr gegliedert, wie die s. eiufach gebaut ist. Jene gehört dem jungen Faltengebirge mit ihren Einbrüchen, diese dem großen südlichen Schollengebiet an. Wie heißen die 5 größereu Meere, die 4 großen Halbinseln? Zwei Ausgänge hat das Mittelmeer: die Straße von Gibraltar und den Kanal von Sues. In welche Ozeane führen diese Straßen? Das Mittelmeer ist zum größten Teil Tiefsee. Die Einbrüche find tiefer, als die Mitteltiefe der Ozeane (3500 in), s. von Griechenland hat man fast 4500 in gelotet. Im sonnigen Klima verdunstet im Mittelmeer mehr Wasser, als es durch Regeu und Zuflüsse (welche großen?) empfängt. Daher Erniedrigung des Seespiegels und ein Zuströmen vom Atlantischen Ozean durch die Straße von Gibraltar, die nur 320 in tief ist.

6. Zweiter oder höherer Kursus - S. 877

1850 - Weilburg : Lanz
Ii. 2 i e Verbere!. 877 Nuis. — Rabat (auch Neu-Sa le), eine befestigte Stadt im Westen der vorigen und am atlantischen Meere in einer obstreichen Gegend, ist der wichtigste Schiffbauplatz des Staates^ Die (30,000) Einw., deren vierter Theil aus Juden besteht, führen besonders Getreide, Wolle und W.achs ans. — Sale, eine gut befestigte Stadt unfern der vorigen und am Meere, ist von schönen Gärten umgeben, hat einen Hafen, 'Schiffswerft» und Magazine und 2-1,000 Einw. und war sonst durch seine Seeränberei berüchtigt. — Alkassar, eine Stadt im Norden von Mekincs, hat 7000 Einw. und ansehnlichen Verkehr. Die Schlacht „der drei Könige», 1578, in welcher Sebastian von Portugal und zwei maurische Könige den Tod fanden. — Laràsch (El-Ar ai sch), eine Stadt im Nordwesten der vorigen und am atlantischen Meeres zieht sich am Abhange eines steilen Hügels hin,, hat einen Hafen und 5o00 Einw. — Tanger, eine schlecht gebaute . Stadt im Norden der vorigen und in einer anmnthigen Lage am Eingänge der Meerenge von Gibraltar, besitzt einen Hafen und zählt 10,000 Einw., welche einen starken Handel treiben. Hier stand das alte Tingis, von dem noch einige Neste vorhanden sind. — Tetuan, eine mit Mauern umgebene Stadt im Südosten der vorigen und in einem Thale, ist 1 Meile vom mittelländischen Meere entfernt, hat einen stark besuchten Hafen und 10,000 Einwohner, welche Gewehr-, Pulver- und Tabacks-Fabriken unterhalten. Die fruchtbare Umgegend ist sorgfältig angebaut. — Von der Meerenge von Gibraltar au liegen ostwärts längs der Küste des mittellän- dischen Meeres die sogenannten Presidios der Spanier, welche hauptsächlich zur Verbannung und Einkerkerung von Verbrechern dienen. Sie bestehen aus folgenden vier festen Plätzen: Ceuta, eine Stadt auf einer Halbinsel am östlichen Ende der Straße von Gibraltar, ist der Sitz eines spanischen Gouverneurs, hat einen Hafen und 8000 Einwohner. — Peñón de Velez, ein Städtchen auf einer kleinen Insel, mit 000 Einw. — Alhucemas, ein Städtchen an einer freundlichen Bucht, mit 600 Einw. — Mel il la, eine Stadt

7. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1016

1850 - Weilburg : Lanz
1016 Die einzelnen Länder Amerikas. Brasilien und im Westen durch Neu-Granada begrenzt. Die Größe beträgt 1-1,300 Qmeil. mit einer Bevölkerung von 1 Mill. Seelen. Der Staat hat eine republikanische Verfassung, einen Senat und eine Deputirten-Kammer; an der Spitze der Regierung steht ein Präsident. Die Einkünfte betrugen 1838 4% Mill. Gulden; die Staatsschuld aber war 1832 zu 96 Mill. Gulden angewachsen. Das Land ist in vier Departements eingetheilt. — Caräkas, die Haupt- stadt des ganzen Freistaates, so wie des gleichnamigen Depar- tements, erhebt sich, drei Meilen von dem Antillen - Meere entfernt, unter io1/,0 nördlicher Breite am Fuße des 8000 Fuß hohen Silla, ist regelmäßig gebaut und von breiten Stra- ßen und vier kleinen Flüssen durchschnitten und zählt gegen- wärtig 2-1,000 Einw., während es vor dem Erdbeben im I. 1812 noch einmal so viele hatte. Der herrliche Dom ward durch das Erdbeben von 1826 sehr beschädigt; man findet eine Universität, und Kakao, Taback, Indigo, Chinarinde, Fär- beholz u. a. sind wichtige Artikel der Ausfuhr. Vaterstadt Simon Bolivar's, des Befreiers von Venezuela, geb. den 25. Juli 1785, st. 1812. Die reizende Umgegend hat eine milde, gesunde Lust. — Puerto Cabello, eine gut gebaute und befestigte, aber ungesunde Stadt, im Westen der vorigen und am Meere, hat einen geräumigen und tiefen Hafen und 4000 Einw., die einen erheblichen Verkehr unterhalten. Die- ser Ort war die erste (1497) und die letzte (1823) Besiz- zung der Spanier in Kolumbien. — Valencia, eine Stadt im Südwesten der vorigen und in der Nähe des schönen Sees Takarigua, liegt in einer sorgfältig angebauten Gegend und zählt 16,000 Einw., unter denen viel Industrie und Wohl- stand herrscht. §. 1184. Cumana, die Hauptstadt des Departements Maturin, liegt im Osten von Carakas, am Busen von Caria- ko und in einer sandigen, unfruchtbaren Gegend, hat einen Hafen und 13,000 Einw., die sich hauptsächlich mit Schiff- fahrt und Fischerei beschäftigen. — Cariako, eine Stadt im Osten der vorigen und an dem gleichnamigen Golf, zählt

8. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1055

1850 - Weilburg : Lanz
Xvii. G U y a N a. 1055 die Hauptstadt der Provinz Rio grande do Norte mit 3oo0 Einw., liegt unfern der Mündung des ebenso genannten Flusses im Norden der vorigen und besitzt einen Hafen. — Parna- hyba (Parnaiba), eine Stadt in der Provinz Piauhy und im Nordwesten der vorigen an der Mündung des Parnahyba, hat einen Hafen und 5000 Einw., welche einen ansehnlichen Verkehr treiben. — Maranhao (San Luis do M>), die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, liegt im Westen der vorigen auf der 11 Meilen im Umfange habenden plantagcn- reichen Insel Maranhao und zählt 30,000 Einw. Die Pal- laste des Statthalters und des Bischofs, das vormalige Jesuiten- Kollegium und mehrere Kirchen und Klöster sind ansehnliche Gebäude; der Hafen ist stark besticht, der Handel blühend. — Para (Velem), die schöne Hauptstadt der Provinz gleiches Namens, im Westen der vorigeii und an der 3 Stunden brei- ten Mündung des Gran Para, hat viele ansehnliche, schöne Gebäude, einen Dom und mehrere andere prachtvolle Kirchen, ein theologisches Seminar, einen botanischen Garten, einen Hafen lnrd 12,Ooo Einw., die einen sehr blühenden Verkehr unterhalten. 2" den I. 1831 und 1835 ward die Stadt, die damals gegen 30,000 Einw. zählte, durch die Indianer sehr verwüstet. — Santarem, eine volkreiche Stadt im Westen der vorigen und am Maranhon, treibt starken Landbau, Sclstfffahrt und Haudel. Xvii. Guyana. tz. 1224. Unter diesem Namen wurde sonst der ganze Landstrich längs der Meeresküste und zwischen dem Maranhon und Orinoko begriffen; gegenwärtig aber umfaßt derselbe ein weit kleineres Gebiet, das sich zwischen 317 — 326v3° der Länge und 0% — 72/3° der Breite ausdehnt und von dem atlantischen Meere, Brasilicit und Kolumbien begrenzt wird. Da die südlichen und westlichen Grenzert nicht genau bestimmt sind; so schwanken auch die Angaben über die Größe des Fläch enge Haltes, der etwa 6000 Omcilen betragen

9. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1009

1850 - Weilburg : Lanz
Vii. Central-A merita. 1009 Künste und mehrere wissenschaftliche Sammlungen; die Fabri- ken liefern Baumwollcnzeuge, Gold- Silber- und Töpferwaa- rcn, musikalische Instrumente und Taback; der Handel ist von Wichtigkeit. — Alt-Guatemala (Guatemala l’An- tigna), die vormalige Hauptstadt des Landes, im Norden der vorigen und in einer an Vulkanen reichen Gegend, wurde im vorigen Jahrhunderte mehrmal durch Erdbeben zerstört, wobei jedoch die prachtvolle Kathedrale verschont blieb, und zählt gegenwärtig wieder 18,000 Einw. — Chiquimula, eine Stadt im Osten der vorigen und im Gebirge, hat 98,000 Einw., welche Landbau und Viehzucht treiben und mannigfache Gewerbe und Handel unterhalten. §. 1175. San Salvador, die regelmäßige Haupt- stadt des gleichnamigen Staates, liegt im Südosten der vori- gen und in der Nähe des Vulkans gleiches Namens und zählt 40,000 Einw., welche viel Indigo und Taback bauen und einen lebhaften Handel treiben. — Komayagua, oder N eu - V a l l ado l i d ( V a! I a d o 1 i d la Nuova), die Hauptstadt des Staates Honduras, im Osten der vorigen und ans einer Hochebene, hat 18,000 Einw. — Die Moskito- Küste, der östliche Theil des Staates Honduras, wird von unabhängigen Indianern bewohnt. — Leon, die Hauptstadt des Staates Nikaragua, im Südosten von San Salvator und zwischen dein See Managua und dem Austral-Ocean in einer fruchtbaren Gegcno, besitzt eine Universität und zählt 40,000 Einw., welche Banmwollenzenge weben und Tabacks- fabriken unterhalten. Der Verkehr ist ansehnlich. — Gra- nada, eine Stadt im Südosten der vorigen und am nord- westlichen Ufer des fischreichen Nikaragua-Sees, hat 10,000 Einw., welche Schifffahrt und Fischerei treiben. — San Jose, die Hauptstadt des Staates Costa Rica, im Südosten der vorigen und in hoher Lage, zählt 20,000 Einw. — Kartago, eine Stadt mit 20,000 Einw., liegt im Südosten der vorigen und am gleichnamigen Flusse.

10. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1002

1850 - Weilburg : Lanz
1002 Die einzelnen Länder Amerikas. liegt im Südosten von Mexiko auf der Hochebene von Anahuak und 7381 Fuß über dem Meere, hat schnurgerade Straßen, eine prachtvolle Kathedrale, gegen 00 andere Kirchen, eine öffentliche Bibliothek und 00 — 70,000 Einwohner, welche mannigfaltige Knnsterzengnisse verfertigen und einen beträchtlichen Verkehr unterhalten. — Oaraka, die schön gebaute Hauptstadt des gleichnamigen Staates, breitet sich im Osten von Akapulko am Rio verde aus und zählt 25,000 Einw., welche Cochenille gewinnen und eine große Cigarren-Fabrik unterhalten. — Ciudad de las Ca fas (vormals Ciudad Real), die Hauptstadt des Staates Chiapa und im Osten der vorigen in einer fruchtbaren Gegend, welche Zucker, Kakao und Pfeffer in Fülle liefert, hat eine Universität und 0000 Einw. Denkmal des menschenfreundlichen Bartolomeo de las Casas (§. 170), der in dieser Stadt Bischof war. — Paleuque, ein Dorf, bietet großartige Reste der alten Stadt Culhuakan, die mit den Ruinen des ägyptischen Theben verglichen werden können. §. 1160. Merida, eine Stadt im Rordosten von Ciudad de las Cajas, ist die Hauptstadt der wasserarmen, aber waldreicher! Halbinsel Unk a tan, liegt in einer dürren Ebene und hat 15,000 Einwohner, die über den nordwestlich gelegenen Hafenort Sizal Handel treiben. — Kampesche (San Fcancisko de Kampesche), eine befestigte Stadt im Südwestcn der vorigen und an der gleichnamigen Bai, besitzt einen Hafen und zählt 12,000 Einwohner, die einen bedeutenden Verkehr, besonders mit Kampesche-Holz und Wachs unterhalten. — Tabasko, eine Stadt im Südwesten der vorigen und auf einer Insel des gleichnamigen Flusses, der hier in die Kampesche-Bai mündet, hat 1000 Einwohner und in der Umgebung starken Tabacksbau. — Vera Cruz, die schöue und regelrnäßige Hauptstadt der gleichnamigen Landschaft, liegt im Westen der vorigen au dem Busen gleiches Namens in einer dürren, aber durch Sümpfe unter- brochenen Sandgegend, ist der wichtigste Handelsplatz des ganzen Bundesstaates und hat einen befestigten Hafen und
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